Berlusconi im Mills-Prozess vor Mailänder Gericht

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi ist zu einem weiteren Verhandlungstag im Korruptionsverfahren um die Bestechung seines ehemaligen Anwalts David Mills in Mailand vor Gericht erschienen. „Mir geht es gut, aber Sie sehen schrecklich aus“, sagte Berlusconi auf die Frage der Journalisten, wie es ihm gehe.
Am Wochenende waren neue peinliche Details aus abgehörten Telefongesprächen Berlusconis an die Öffentlichkeit geraten, in denen er mit seiner Manneskraft protzte und sich einen Freizeit-Regierungschef nannte. Die Telefonate wurden 2009 im Zuge von Ermittlungen zu einer Prostitutionsaffäre abgehört.
Im Mills-Prozess wird Berlusconi beschuldigt, seinem ehemaligen Anwalt für Falschaussagen vor Gericht 600.000 Dollar gezahlt zu haben. Am Montag sollte per Videoschaltung eine Zeugin in der Schweiz im Zusammenhang mit der Überweisung der Gelder angehört werden.
Gegen Berlusconi läuft zudem ein Gerichtsverfahren in einer Affäre um seinen Medienkonzern Mediaset, das am Montag kommender Woche fortgesetzt werden soll. Die Aufmerksamkeit der Medien richtet sich aber vor allem auf den sogenannten Rubygate-Prozess, in dem dem italienischen Ministerpräsidenten Begünstigung der Prostitution Minderjähriger und Amtsmissbrauch vorgeworfen wird. Der nächste Termin in dem Verfahren ist für den 3. Oktober angesetzt.

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