Der Kampf um die Plunderstückchen

Weinheim (dapd). Die letzen Einkäufe sind erledigt. Mangos und Johannisbeeren, aber auch Blaubeeren und Limetten sind von guter Qualität, wie der 22 Jahre alte Felix Remmele aus Ludwigsburg zufrieden feststellt. „Alles ist gut vorbereitet“, findet der amtierende Deutsche Meister der Bäckerjugend.Und Zuversicht braucht es auch. Denn der Wettbewerb, der vor den beiden Deutschen und ihren Kollegen aus acht anderen europäischen liegt, ist ein hartes Stück Arbeit. Vom 19. bis 22. September messen sich die jungen Männer und Frauen im internationalen Leistungswettbewerb der Bäckerjugend (ILWB) an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Weinheim.Bei der Leistungsschau, die von der Union International de la Boulangerie et de la Boulangerie-Patisserie (UIB) organisiert wird, geht es mittlerweile schon zum siebten Mal in Deutschland um die besten Backprodukte.Die insgesamt 16 Teilnehmer aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Schweden und der Schweiz treten in fünf Kategorien gegeneinander an. Dabei geht es um die Herstellung von Brot, Weizenkleingebäck, Hefesüßteiggebäck, Plundergebäck und Torte beziehungsweise Schaustück. Insgesamt fünf Stunden haben die jungen Bäcker Zeit, mit möglichst größter Sorgfalt ihre Backwaren herzustellen. Die Reglements sind streng.Zur Vorbereitung haben die jungen Bäcker gerade einmal 60 Minuten Zeit, um am Vortag ihren Teig in einer Backstube vorzubereiten. Während des eigentlichen Wettbewerbs, bei dem mehrere Teams zeitgleich loslegen, müssen die Jurymitglieder alle Rezepte von den Wettkämpfern erhalten haben, sodass eine genaue Prüfung zwischen Rezept und Gebackenem vorgenommen werden kann. Nachdem vom Plunderstückchen bis hin zur Torte alles fertig ist, müssen die Bäcker ihre gebackenen Prachtstücke den Jurymitgliedern präsentieren. Die kosten, wiegen und begutachten die Backwaren schließlich.Die Konkurrenz für die beiden Deutschen ist stark. Schließlich mussten sich auch die anderen Teilnehmer vorab bei Meisterschaften in ihren Ländern qualifizieren.Immer zwei Teilnehmer eines Landes arbeiten als Team, stellen jedoch eigenes Gebäck her und werden getrennt bewertet. Die drei Erstplatzierten bekommen einen Pokal und einen Ehrenpreis von Peter Becker, dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, ausgehändigt.“Ich bin zwar nicht nervös, aber ich bin froh, wenn es endlich losgeht“, sagt Marc Mundri aus dem deutschen Team, der wie sein Kollege Felix Remmele 22 Jahre alt ist. Dass die Jury einige exotische Torten und Schaustücke zu sehen bekommt, gilt als ausgemacht, schließlich bietet das diesjährige Motto „Zirkus“ viel Interpretationsspielraum.“Daher haben wir uns auch auf das Motto konzentriert“, sagt die 19 Jahre alte Roswitha Kern aus Österreich. Gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Magdalena Braunstorfer, hat sie sich an zwölf Tagen für die Meisterschaft vorbereitet.Bei aller Kreativität der jungen Bäcker gilt es aber die strengen die Richtlinien der Prüfungskommission zu erfüllen. So werden beispielsweise beim Plunderstück exakt 3,5 Kilogramm für die Teig-Herstellung vorgegeben. Daraus werden 60 Plunderstücke in vier verschiedenen Sorten hergestellt. „Die 15 Stück jeder Sorte müssen exakt 70 Gramm wiegen, das ist die große Schwierigkeit“, sagt Marc Mundri.dapd

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